Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention drobs Lüneburg ist einer von 24 Standorten in Niedersachsen, die mit einer besonderen Förderung des Landes eine Glücksspielfachkraft für die Prävention und Beratung beschäftigen.
Der erste Kontakt findet nach vorheriger telefonischer Terminabsprache über die Sprechstunde von Frau Sikorski, mittwochs von 10:00 bis 13:00 Uhr statt.
Tel.: 0 41 31-68 44 60 / Mail:drobs.lueneburg@lebensraum-diakonie.de
Das Angebot richtet sich an Betroffene, Angehörige und sonstige Interessierte z. B. Lehrpersonal. In einem ersten Kontakt können Sie sich einen Eindruck über die Beratung in unserer Fachstelle verschaffen, erste Informationen zum Thema Glücksspielsucht einholen oder auch schon konkrete Fragen zum Krankheitsbild und den Behandlungsmöglichkeiten stellen. Zu Anfang steht bei Betroffenen wie auch bei Angehörigen die Entlastung an erster Stelle. Häufig ist die Beraterin in der Fachstelle die erste außenstehende Person, die von der Glücksspielproblematik erfährt. Wir nehmen unsere Schweigepflicht sehr ernst und natürlich kann die Beratung auch anonym geführt werden. In weiterführenden und begleitenden Beratungsgesprächen wird mit den Hilfesuchenden an individuellen Zielen die Glücksspielproblematik betreffend gearbeitet. Hierzu kann auch die Vermittlung in eine geeignete Rehabilitationsmaßnahme gehören. Die Durchführung einer ambulanten Behandlung ist in unserer Einrichtung möglich.
Aktionstag Glücksspielsucht am 25. September: Niedersachsenweit machen Fachkräfte auf Risiken von Sportwetten aufmerksam
Am diesjährigen Aktionstag Glücksspielsucht steht das Thema Sportwetten im Fokus.
Unter dem Motto „Sportwetten: Der Einsatz ist höher als du denkst“. werden 24 niedersächsische Glücksspielfachkräfte landesweit mit Aktionen auf die Risiken des vermeintlich harmlosen Wettvergnügens aufmerksam machen.
Im Sportjahr 2024, geprägt von der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen, erlebt der Markt für Sportwetten einen Boom. Die Werbung großer Anbieter wie Tipico, betano oder bwin ist allgegenwärtig – ob auf Dauerbannern in den Stadien, im Fernsehen oder im Internet. Das Geschäft mit den Sportwetten bringt den Betreibern Milliarden ein. Während viele Menschen nur gelegentlich an Tipprunden oder Pferdewetten teilnehmen, entwickeln mehr als 19% der Sportwettenden eine Glücksspielstörung. Was als harmloses Vergnügen beginnt, endet für viele in einer unkontrollierbaren Suchtdynamik. Die Folgen sind oft verheerend: von hoher Verschuldung bis hin zu Suizidgedanken.
Die Information über kostenlose und anonyme Beratungsangebote und der Einsatz für Präventionsarbeit ist ein Hilfsangebot unserer Fachstelle. Besonders erwähnenswert ist hier der Präventionsparcours „Abgezockt!“, der an Schulen und in Jugendeinrichtungen durchgeführt wird. Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat die Schirmherrschaft für den Parcours übernommen.
„Prävention ist der Schlüssel, um das Risiko einer Glücksspielsucht zu reduzieren und Betroffene rechtzeitig zu unterstützen. Besonders Jugendliche sind anfällig für die Verlockungen des Glücksspiels. Es ist entscheidend, dass wir frühzeitig aufklären und den Schutz dieser jungen Menschen sicherstellen,“ betont Ministerin Behrens.
Am Aktionstag steht unsere Fachkraft für Glücksspielsucht, Anne Sikorski, in der Beratungsstelle von 9:00 bis 13:00 Uhr persönlich oder auch telefonisch für Gespräche rund um das Thema Sportwetten, Glücksspiel und Prävention zur Verfügung.
…zum Weiterlesen zum Thema Glücksspiel:
Der Reiz eines erwarteten Gewinns macht Glücksspiele so spannend und interessant. Der Zufall ist das Grundprinzip, welches den Glücksspielen zugrunde liegt. Der Einsatz von Geld sorgt für einen hohen Spielanreiz und verleiht dem Glücksspiel seine besondere Bedeutung.
Glücksspielangebote begegnen uns im Alltag auf vielfältige Weise: Das Rubbellos oder der Lottoschein im Supermarkt, die Geldspielautomaten in Lokalen und Spielhallen, eine Sportwette online oder in einem Wettbüro, die Roulette- und Pokertische in Spielbanken und nicht zuletzt das gesamte Glücksspielangebot im Internet.
Viele Menschen nutzen Glücksspiele als ein Freizeitvergnügen, welches sie problemlos in die eigene Lebensführung integrieren können. Aber das Glücksspiel ist ein „demeritorisches Gut“ das heißt, es birgt eine Gefahr in sich selbst. Und diese Gefahr ist die Spielsucht. Aus einem unproblematischen Glücksspiel kann sich ein problematisches Glücksspiel und eine Glücksspielsucht entwickeln.
Der Übergang von einem Glücksspielverhalten mit Unterhaltungs- und Spaßcharakter zu problematischem Glücksspielverhalten ist fließend. Häufig merken Spieler zu spät, dass ihr Spielverhalten Probleme mit sich bringt. Sozialer, physischer und wirtschaftlicher Abstieg vielfach verbunden mit Verschuldung sind dann die Folgen. Wer zu viel spielt, verliert zunehmend die Fähigkeit, sich zu entscheiden, ob er spielen möchte oder nicht. Es entsteht der Druck, verlorenes Geld durch erneutes Glücksspiel wiederzuerlangen. Die Häufigkeit und Dauer, in der Glücksspiele genutzt werden, steigt an. Diese Menschen geraten in eine Art Zwang, der sie zu immer häufigerem Spielen mit immer höheren Geldeinsätzen treibt. Sie nutzen jede Gelegenheit, zu spielen, vernachlässigen ihre Familie, Berufsleben und soziale Kontakte. Das Glücksspiel wird zur Sucht, wenn das persönliche Spielverhalten nicht mehr kontrollierbar ist und das Glücksspiel zum bestimmenden Lebensinhalt der Betroffenen wird.